Pelzerzug auf Abstellgleis


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Morgens drängten sich die Menschen auf dem rechten Bahnsteig. Links fuhr nur eine S-Bahn ab, die kaum besetzt Kurs auf Nietleben nahm. Rechts aber donnerte um kurz nach sechs der Personenzug Richtung Buna-Werk herein. Halle-Neustadt, Tunnelbahnhof, mitten in der Woche, mitten in den 80er Jahren. Ein paar hundert letzte Züge an der F6 oder Karo, während die Bremsen kreischen. Ein paar hundert erste Schritte zur Waggontür, ein paar hundert kurze gemurmelte Grüße im Wagen. Und schon im Anfahren sind ein paar hundert Augen geschlossen; zehn, fünfzehn Minuten lang, ehe die Bahn ihre Menschenlast am Hintereingang des VEB Chemische Werke Buna wieder ausspukt. Die vom Volksmund „Pelzerzüge“ getauften Pendelbahnen zwischen der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt und den Fabriken in Buna und Leuna ratterten im Schichtrhythmus hin- und zurück. Wer in die ersten Züge stieg, war Wechselschichter in Produktionsanlagen wie Karbid oder Aldehyd. In dem danach folgten Büro-Angestellte und das Instandhaltungspersonal. Und im so genannten…

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Repair Café Berlin-Schöneberg….


Repair Café Berlin-Schöneberg

Kaputter kann es nicht werden – aber ganz!

Im Repair Café Berlin-Schöneberg werkeln seit Juni 2014 sporadisch die Ganzmacher aus dem Schöneberg Kiez. Derzeit an jedem dritten Montag im Monat. An einem kleinen runden Tisch im Eingangs/Bürobereich warten drei „Bedürftige“ mit dringendstem Reparaturbedarf. Eine Oma hat in ihrer Tasche eine kompakte Stereoanlage von Siemens dabei. Das Gerät gehört dem sechzehnjährigem Enkelchen, meint sie. Das CD Laufwerk würde stottern, klappern und die CD´s nicht öffnen. Das Enkelchen will von Oma eine neue Anlage, doch Oma meint, im Repair Café wird das eventuell wieder heile gemacht. Im Internet hat sie das recherchiert – es kostet nix – nur die Ersatzteile. Oma war clevere Lehrerin und ist schon mal ihrem Enkelchen auf Recherche bezogen internetmäßig vollkommen ebenbürtig.Sie ist auf Augenhöhe!  Nun sitzt sie am Wartetisch des Repair Café Berlin-Schöneberg und harrt auf clevere Ergebnisse.

An einem großen Tisch im Nebenraum hocken neben einigen anderen ausgebufften Reparierern, Gregor, ein Sicherheitsingenieur um die Fünfzig Jahre, der sich noch mit uralten HiFi-Kassettendeck von Technics aus den 1970er Jahren auskennt. Rund eine halbe Stunde braucht er, da hat er dieses über vierzig Jahre uralte Wunderwerk der Technik zur Hälfte in uralte Bestandteile zerlegt.

Hat den Tonabnehmer neu fix neu justiert und die Stromversorgungsschrauben rabiat fest gezurrt. Der Zusammenbau dauert ein wenig länger, dann schnurrt das HiFi-Kassettendeck wieder. Zu 90% wäre alles wieder heil, meint er. Die zehn Prozent Defizit zu den Hundert Prozent kommen von den  uralten Kassetten. Das Magnetpulver hätte sich halt von den Bändern abgeschliffen. Der Besitzer des HiFi-Kassettendecks hatte inzwischen drei Berliner Pilsner  intus und trägt glücklich mit wackelnden Beinen in einem blauen Sack sein Gerät nach Hause. In einem kleinen Plastecontainer am Eingang hat er fix noch eine kleine Spende deponiert.

Bei der Oma mit der holpernden Stereoanlage, dauert die Analyse des Schadens eines Repair Café Experten keine fünf Minuten. Im CD Laufwerk der Anlage lag eine „eragon 2 – Sound“ Raubkopie. „Das SIEMENS-Gerät ist noch top!“, meint der Reparierer und hält wohl noch ein paar Jahre. Nur geklaute CD´s kann Siemens halt schlecht lesen.

Gegenüber sitzt Rolf, ein Experte für defekte Laptops vor seiner professionellen Antistatikmatte mit einem in wenigen Minuten auseinander geschraubtem Laptop. Sein Befund ist bitter, aber kompetent. „Mainboard Existus!“ Den zweieinhalbjährigen Laptop, sollte man entsorgen, postuliert er. Die Festplatte mit den Daten hat er gerettet und empfiehlt ein kleines USB Gerät, mit dem man an jedem beliebigen PC die alten Daten von dem mausetoten Laptop auslesen kann.

Daneben hat Julian, ein Künstler, ein Dampfbügeleisen ganz rabiat auseinander genommen. Der Stellknopf würde wackeln, sagt der Besitzer des Dampfbügeleisens. Julian meint dann, der Stellknopf ist ein wenig eine Fehlkonstruktion. Ein Nippelchen hätte sich da abgenutzt. „Funktionelle Obsoleszenz“ wäre das! (de.wikipedia.org/wiki/Ob…)
Ein weiterer spezieller „Professor“ für „Funktionelle Obsoleszenz“ nimmt das Bügeleisen dann in die Mangel. Dann funktioniert das Bügeleisen wieder. Die Reparierer sind kompetente  „FREAKS“, die ihre Freizeit opfern und SHARE ÖKONOMIE betreiben. (de.wikipedia.org/wiki/Sh…). In einer Ecke glüht ein Laptop mit Zugang zum Internet. Mit wenigen Klicks, ist man da in der Mitte von weltweiten Bedienungsanleitungen, egal woher.

Auf eine Nachfrage nach kuriosen Reparatur-Ereignissen der ersten Wochen bekomme ich von den BUND Mitarbeitern, die das Repair Café Berlin-Schöneberg betreiben, ein kurioses Statement eines renommierten und sehr potenten Elektronikmarktes in Berlin vermittelt. Es ging da um ein Rührgerät, was nicht mehr reparierbar wäre. Ein entnervter SERVICE-Mitarbeiter verwies dort als letzte Rettung auf das „Repair Café Berlin-Schöneberg“. Pointe: Das Rührgerät wurde gerettet!

Zwei Meter daneben geht es um eine defekte Pendeluhr im Holzgehäuse aus den Zwanziger Jahren. Der momentane Besitzer hatte die Federn des Uhrwerkes und des Läutwerks ungeschickt überdreht und abgerissen. Um die 100 Euro sind die Kosten der Reparatur pro Feder bei einem Uhrmacher ahne ich. Diese Reparatur im klappte nicht. Ein wenig Kompetenz fehlte. Man fängt an, die erste hintere Etage des Uhrwerkes zu zerlegen. Man ahnt  aber auch, in wenigen Stunden kann man das eventuell  ja auch lernen, Großuhrwerksfedern von 1850 bis 1935 zu reparieren.
Man braucht die Reihenfolge der Demontage und einen Gasbrenner, der die Enden der Federn ausglüht und neu in das Federgehäuse wickelt.

Uhrmacher mögen aussterben, Freaks, die das semiprofessionell können, das wie eine Dampflokomotive zu reparieren, wird es hoffentlich in Zukunft noch weiter geben!

© 2014 Richard Hebstreit
rhebs.de

Fotos:

http://www.yelp.de/biz/repair-caf%C3%A9-berlin-sch%C3%B6neberg-berlin

Krimskrams, Krempel und Schätze in und um Salzinge (I)


Krimskrams, Krempel und Schätze in und um Salzinge (I)

„Die schmisse all aues wech!“ (Die schmeissen alle alles weg) sagt mein Opa, als ich sehr klein war, als er seinen Fahrradgepäckträger leert . Er hat auf dem versteiften Gepäckträger eine alte Blechkiste montiert. Da holt er dann zwei Petroleumfunzeln/Sturmlaternen, eine Zigarrenkiste Schuster-Handwerkszeug und ein Karton mit krummen Nägeln hervor. Tagelang sitzt er, der noch rüstige Rentner im Garten in der Hühnervoliere und klopft die Nägel wieder schön gerade. Salzungen hatte 1930 einundzwanzig Schuhmacher/Schuster. Fünfundzwanzig Jahre später, 1955, waren es noch fünf. Also wurde im Laufe der Zeit das Werkzeug und die Maschinen von zwanzig Schustern entsorgt. Eine fast komplette Werkstatt hatten wir dann auch im Keller und Opa besohlte mit Geschick und allerlei vorhandenen Ersatzteilen und Zubehör meine Schuhe. So schief gelatschte Absätze wie heute hatte ich damals nie. Ich hatte damals durch diese Zufälle eine fast komplette Goldschmiedewerkstatt, die ein Fundament späterer beruflicher Wege wurde.

Opa sammelte nämlich nutzvolles Zeug, was andere Leute als nutzlos weg geschmissen hatten. Vieles machte Opa anders, als andere Leute. Schon sein Vater, mein Urgroßvater, hatte 1926 eine Hühnervoliere gebaut, wo die Hühner tags in einem riesigen vergitterten Käfig herum flitzten und Nachts schön warm im Keller des Hauses auf Stangen schliefen und schissen und die Eier in gemauerte Buchten ablegen. Getreu einer mal von Urgroßvater angelesenen Devise, Hühner legen mehr Eier, wenn sie es schön warm haben! Selbst bei dem größten Scheißwetter ging meine Mutter in Hauslatschen in den Keller und brachte trockenen Fußes die Eier auf den Frühstückstisch. 8 Gipseier animierten die Hühner täglich neue frische Eier zu legen. Eine Räucherkammer war im Keller eingebaut, ein Weinkeller (immer leer) und mehrere Werkstätten-Ecken für KFZ/Mechanik/Elektrik, Eismaschine, Marmeladenkochkessel, Bottichwaschmaschine, Kreissäge, Holzspalter. Eine komplette Holzwerkstatt nebst Bandsäge und Dicktenhobelmaschine war auf dem Boden. Papa war Flugzeugingenieur besaß Höhenmeter, Kompressoren für Leitwerkregler und Fluidkompasse für alle möglichen Flieger- und andere Meßgeräte. technisch besehen waren wir so ziemlich autark. Lediglich Schweißtechnik hatten wir nicht, davor hatte Papa und Opa Schiss!

Was Opa mit dem Fahrrad und später mit einem SR1, quasi einem Damenfahrrad mit Motor, organisierte, machte mein Papa mit seinen kleinen LKW´s. Erst mit „TEMPO-„, dann mit „FRAMO“ LKW´s.

So um 1957 bekommt mein Papa den Auftrag einen Dachboden und eine Wohnung in Bad Salzungen leer zu räumen. Über der Kneipe „Gute Quelle“, Bahnhofstraße 9. Ich musste mit, Kleinkram/Krimskrams tragen. Das habe ich gerne gemacht, weil bei solchen Sachen immer mal was abfiel. Mal alte Schlittschuhe, mal Skier, mal ein interessantes Taschenmesser oder Taschenlampe und vieles andere nutzlose und nutzvolle mehr. Mein Vater wuchtete mit seinem Mitarbeiter vom Boden auf einmal zwei in Decken verpackte und verschnürte Blechkisten runter zur Tempo Ladefläche, denn wenn man klopfte klang es blechern. Als die Verschnürung durchtrennt war, wurden zwei alte gefüllte rote Zigarettenautomaten ausgewickelt. Die Zigaretten rochen kaum mehr nach Zigaretten, sie waren von um 1939. „Vorkriegsware“ sagte mein Papa und zündete sich so eine alte Zigarette an. Dan hustete er mörderisch.

Nachdem wurde der Boden weiter ausgeräumt und der finstere Raum brachte in unzähligen Kisten die seltsamsten Sachen zum Vorschein. In einer Kiste lagen Hunderte von Einkochthermometer in anderen Hunderten von Aräometern. Alle stammten aus Ilmenau mit Verpackungspapieren aus der Kriegszeit. Als dann noch Kisten und Kästchen mit Taschenuhren, Armbanduhren und Weckern zum Vorschein kamen, schickte mein Vater seinen Mitarbeiter nach Haus mit Zigaretten, Thermometern und Aräometern voll bepackt. Das hatte seinen Grund. (http://de.wikipedia.org/wiki/Ar%C3%A4ometer)

(Mein Vater hatte 1957 mit seiner Spedition ein Gewinn von 2738,12 DDR-Mark im Jahr erzielt, was monatlich 228,176666667 Mark der DDR bedeutete. (Ein Bergmann verdiente damals in Merkers fast das doppelte – aber wir waren damals in den Augen der Salzunger Kommunisten verhasste Kapitalisten, Ausbeuter, Halsabschneider, Wucherer, Nutznießer, überhaupt Geschmeiß und Ungeziefer, dass man zertreten sollt). Eigentlich wäre es das zehnfache gewesen wie in Hessen,meinte Papa.In Melsungen, bei seinen Kollegen, wäre das so. Aber durch die fast neunzig prozentige Steuerprogression der DDR war es eben nicht mehr möglich Rücklagen für neue Speditionsfahrzeuge zu bilden. Ein Jahr später hat man sowieso seine Spedition mit einem Federstrich enteignet.
Als er sich dann in den Betrieben der Stadt als Ingenieur beworben hat, hat man ihn für größenwahnsinnig gehalten….Ungefähr in der Art: „Was hat den bitte ein Spediteur mit Ingenieur zu tun?“)

Auf dem Dachboden der „Guten Quelle“ war er auf ein vergessenes Schwarzmarktlager der Kriegs-/Nachkriegszeit gestoßen. Der ehemalige Inhaber dieser Reichtümer war nach dem Westen abgehauen und dort verstorben. Daraus wollte nun mein Vater eine gute steuerfreie Quelle erzeugen. Papa erklärte sich zum Alleinerben.

Alles wurde dann auf den kleinen dreirädrigen Tempo Lastwagen geladen, der bis zu 0,75 Tonnen laden konnte und nach Hause gefahren. Ein Kellerraum wurde bis zur Decke mit dem Krempel voll gestopft. Tage später verschwand alles als Stückgut verladen nach Leipzig zu einem Spediteurskollegen. Der Ertrag des Dachbodens ergab einen vierrädrigen LKW, einen FRAMO und ich bekam ein gebrauchtes 26er Fahrrad und sollte gefälligst über diesen Schatzfund die Fresse halten. Was ich bis heute auch einigermaßen getan habe.

Nicht verjährt sind andere Ereignisse, die ich damals mit bekam. In den Fünfziger Jahren war für mich hinter dem Grundstück vom Tischler Hebstreit Bad Salzungen zu Ende. Rechts der Kaltenborner Straße zog sich ein tiefer Graben zwischen der Reizwiese bis zu den Drei Eichen und der Hersfelder Straße hin. Als ich vierzehn Jahre war, war der Graben so ziemlich zu geschüttet und die rechts der Straße liegenden Grundstücke wurden Baugrundstücke. Ähnliche Gruben und Gräben haben die Salzunger kontinuierlich seit dem Mittelallter zugeschüttet. Eine „Teufelsgrube“ am See, dann folgten die Gräben um die Stadtmauer, die Silge und die Armbach wurden kanalisiert und mutierten zu Abfallgruben.

Hier verschwanden in der Hohle der ehemaligen Armbach (Verlängerung der Honigbach bis zur B 62) – http://kurzlink.seniorentreff.de/armbachschutt)
Produktionsabfälle aller Salzunger Betriebe, wie Kaltwalzwerk, Pressenwerk, Erbe, Leimwehner, Brauereiabfälle, Schlacke der Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn, Apothekeneinrichtungen, mit allen alten und abgelaufenen Medikamenten, vergammeltes Mehl der Mühlen, Molkereiabfälle, vergammelte Lebensmittel der GHG Lebensmittel aus der Bahnhofsstraße (GHG = Großhandelsgesellschaft). Bei Wohnungsentrümpelungen wanderten fast alle Salzunger Sofas, unnötige und vergammelte Wohnmöbel samt der Betten und dem Kleinkram in der Armbachgrube. Auch mein Vater hat das so damals gehalten. Eine geregelte Müllabfuhr und Deponierung in Kloster war erst im Wiederentstehen in dieser Zeit. Jetzt erholen sich über der ehemaligen Armbach – Müllgrube Salzunger auf Wochenendhausgrundstücken.

Schlenker haben wir in Salzungen Jungs dafür gesagt und meine Mutter war beruhigt, wenn ich sagte „Mama ich geh hit uff den Schlenker“ Umgangssprachlich ist dies eigentlich ein Synonym für einen Umweg (wieder auf den eigentlichen Weg zurückführender kleinerer Umweg). Sie wusste dann, ich stelle keinen Blödsinn an und bin danach tagelang beschäftigt mit der Reparatur alter Radios, dem gangbar machen von Milchseparatoren, was absolut nutzlos war, wir hatten die Ziegen um 1956 abgeschafft, respektive aufgefuttert. Aber der Milchseparatore schnurrte so schön und ein Kaltenborner Bauer, der bei uns vorbei lief, gab meiner Mutter für den noch voll funktionsfähigen von mir geretteten Milchseparator ein paar Würste. (http://de.wikipedia.org/wiki/Zentrifuge)

Nur, weil ich oft auf den Schutthalden Salzungens unterwegs war, sank ich in der Achtung meiner Klassenkamerden. Wer im „Schutt/Dreck/Abfall“ herum wühlt, ist eine arme Sau und nicht ganz dicht!“ war so deren Meinung zum Teil. Einige wenige revidierten das, als ich mit fünfzehn Jahren der erste war, der ein Moped SR2 und einen eigenen Gaul hatte und ich sie in meine Beschaffungsmethoden einweihte. Jedem hab ich erzählt, das mir das mein Opa geschenkt hat. Ich hatte Freunde, die waren auch so drauf wie ich – und auf Schutthalden und Bergehalden haben wir weit weg von Salzungen unsere Touren gemacht. (Den zweijährigen Gaul fand mein Opa in Barchfeld in einem Stall. Das Pferd hatte eine Meise und war Kopfscheu. Eigentlich sollte der Gaul zum Birnschein in die Silge gebracht werden für Pferdewurst und Pferderoulladen – Opa nahm das Pferd zum Schlachtpreis mit und machte den Pferdepflüsterer. Nach zwei Jahren hatte ich die Nase vom Pferde füttern und Pferde strigeln voll, der Gaul wurde wieder verkauft.)

Irgendwann, um 1962 kutsche ich mit dem SR2 von Gumpelstadt Nach Schweina. Ich wollt zur Schweinaer Schutthalde an der Friedhofsstraße am Lindchen. Neben der jetzt L1126 in Höhe der „Glücksbrunner Werke“ sitzt ein erwachsener Mann in sehr dreckigen Klamotten mit einem Hammer und kleinen Meißeln bewaffnet an einer Kupferschieferhalde und spaltet Kupferschiefer. Ich frage ihn, was er da sucht, obwohl ich es eigentlich weis. Schon in der 7. Klasse war ich mit dem Fahrrad dort und habe Fischabdrücke gesammelt. Der Mann sagt, er sucht den Archaeopteryx und erzählt mir die Geschichte von einem fliegendem Drachen. „Das „Berliner Exemplar“ (gefunden zwischen 1874 und 1876 auf dem Blumenberg bei Eichstätt), gilt mit seinen deutlichen Federabdrücken und einem erhaltenen Schädel als das wahrscheinlich schönste und vollständigste Stück. Der Finder Jakob Niemeyer tauschte den Fund für eine Kuh im Wert von 150 bis 180 Mark ein.“ Es ist inzwischen viele Millionen wert. Ich wurde damals ein wenig angesteckt mit dieser Art „Schatzsuche“ und habe aber keinen Archaeopteryx gefunden. Weltweit sind es erst zwölf Exemplare, die entdeckt wurden. http://de.wikipedia.org/wiki/Archaeopteryx
Trotzdem war es der erste vernünftige Kontakt mit Leuten, die sich für Geowissenschaften und Bergbaugeschichte der Region interessierten. Unsere Heimat wurde in den vergangenen Jahrhunderten intensivst nach Kupfer durchwühlt. Geblieben sind Kupferschiefer-Schutthalden und unsichtbar, unbekannt und verborgen unter den Äckern und Wäldern ein unterirdischer Bergbau-Emmenthaler Käse. Stollen, Restlöcher, Wetterschächte, Förderschächte Bergbau-Tunnelsysteme vieler Art. Man buddelte damals nicht mit Fördertürmen, sondern marschierte mit Pickel und Arschleder waagerecht oder schräg in den Berk.
Im Berg ist kaum noch was zu holen, aber auf den Halden, den sogenannten „Bergehalden“!
Einige Literaturfundstellen/Bibliographiequellen sind hier von Wilfried Hacker erwähnt: http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2009/hacker2009_bd1.pdf
Das ist so ein Typ, den ich damals an der Kupferschiefer-Halde kennen gelernt hatte.

Nur, zu dieser Zeit war ich wie viele Menschen bezogen auf Kulturgut noch ungebildet und naiv und schmiss 1967, als mein Opa starb, seinen Biedermeierskretär und einen Biedermeier Tisch aus dem Fenster und machte Brennholz daraus. Das waren so nach heutigem Wert Fünf- bis acht Tausend Euro. Ich sollte Platz schaffen für ein Kinderzimmer für unseren Mieter. Der Heiko, der auch in diesem Forum ist, hatte nun wohl dort sein Bettchen, wo der Biedermeierschrank vom Opa stand.

Ich zog dann aus Bad Salzungen fort und kam aber Mitte der Siebziger zurück. Die Schlenkertouren nahm ich sofort wieder auf, aber weit außerhalb von Bad Salzungen. Inzwischen war ich auf einer ganz anderen Ebene geschult. Ich kannte den Zugang zu wissenschaftlich wichtigen Archiven. Zentrale Staatsarchive in Berlin, Leipzig und Meiningen. Der Herr Voß und der Herr Lehfeldt war mir bekannt und dessen interessanten Werke:

„Der bekannte deutscher Kunsthistoriker Paul Lehfeldt wurde am 9. Februar 1848 in Berlin geboren. Er war der Sohn des Berliner Verlegers Joseph Lehfeldt (1804 bis 1858). Als Schüler besuchte er das Friedrichwerdersche Gymnasium in Berlin. Danach studierte er von 1867 bis 1871 in Bonn und Berlin Kunstgeschichte und Archäologie. Daneben bestand er im Jahre 1868 an der Berliner Bauakademie die Bauführerprüfung. 1871 promovierte er in Halle zum Dr. phil. und 1876 habilitierte er sich als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. 1884 wurde Paul Lehfeldt zum Konservator der Kunstdenkmäler Thüringens berufen. 1886 sein erstes großes Werk in der Reihe «Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz», der damals erste Band: «Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Koblenz»Ein Auftragswerk der Regierungen von Sachsen-Weimar Eisenach, Sachsen-Meiningen und Hildburghausen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuss älterer Linie und Reuss jüngerer Linie wurde er mit der Herausgabe der «Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens» beauftragt. Von 1888 bis 1899 erschienen sechzehn Hefte. Das Projekt wurde nach seinem Tod weitergeführt und 1917 mit dem 41. Heft vollendet. Weitere Schriften von Paul Lehfeldt waren 1890 «Einführung in die Kunstgeschichte der Thüringischen Staaten» sowie 1892 «Luthers Verhältnis zu Kunst und Künstlern». Paul Lehfeldt starb am 2. Juli 1900 in Bad Kissingen.“

Heute kann man direkt über das Internet in diesen Büchern herum stöbern, um danach auf Schatzsuche zu gehen.
http://goobipr2.uni-weimar.de/viewer/ppnresolver?id=PPN632374209

Aber Achtung! Sämtliche Schlösser und Gutshäuser der Region wurden nach 1945 ausgeplündert. Zum Teil von Flüchtlingen aus den Ostgebieten, die in diese Schlösser eingewiesen wurden. Zum Teil retteten die Nachbarn dieser Schlösser den wertvollen Besitz vor wem auch immer. So mancher findet nun noch heute ein von Opa oder Papa geerbtes Kunstgut aus „ehemaligen Familienbesitz“ in seiner guten Stube. Rechtlich kann man das heute behalten. Der „Klau“ ist verjährt.

So dauerte es nicht lange und ich hatte den Biedermeier Sekretär wieder. Sogar noch einen viel schickeren. Den fand ich in Dermbach im Hühnerstall der Arztwitwe Frau Stapf. Für wenig Geld hat sie mir das ramponierte Ding fast geschenkt. nach einer Restaurierung wurde der wieder wie neu.

Manchmal bin ich auch nur auf Fotojagd gegangen, wie nach dem historischen Männchen von Oechsen. Aber das ist schon wieder eine total neue Geschichte…..

Man hat mich hier gefragt, ob ich in Sachen Schätze auch was gefunden habe. Ich hatte schon was gefunden. Das wurde aber Mitte der 80er gefährlich. Schalck Golodkowski und seine Truppe vom Antikhandel Pirna waren hinter wertvollen Antiquitäten, die sie für Westgeld verscheuern konnten hinterher. Ich habe damals aus purer Angst alles verkauft und behielt nur relativ wertlose bäuerliche Möbel und machte mir fortan meine Möbel selber. Da brauchte ich keine Angst mehr vor diesem Pack zu haben. Freunde von mir in Salzungen hatten mehr Probleme, als nur ein bissel Angst – man hat sie zur inoffiziellen Mitarbeit als „IM“ erpresst. Ich wurde rechtzeitig gewarnt! Als mir die Stasi auf die Schliche kam, habe ich mir mein Kulturgut selber gemacht, und die konnten mich mal kreuzweise…….

© 2013 Richard Hebstreit

PS:

Ein Land wird geplündert – Die Kunst und Antiquitäten GmbH und der Ausverkauf der DDR

Antikhandel Mühlenbeck und Pirna
http://www.mdr.de/schaetze/video167350.html

Joop Interview
http://www.mdr.de/schaetze/video166866_zc-fa95b430_zs-42c5f440.html

KOKO
Komerzielle Koordinierung
http://www.mdr.de/schaetze/video166872_zc-fa95b430_zs-42c5f440.html
Manche ältere Leute sagen für „Einkochen“ noch heute „Einwecken“. Für die „Einwecktöpfe“ waren die Thermometer. In der Nachkriegszeit war das ein rarer Artikel.
Simson Moped SR I
Der Berliner Archaeopteryx
Dieser Biedermeiersekretär stand mal in einem Hühnerstall in Dermbach/Rhön. In die Schubfächer des Sekretärs haben die Hühner der Arztwitwe Frau Stapf ihre Eier gelegt. 100 DDR Mark habe ich für den Sekretär bezahlt und ihn in einem halben Jahr restauriert. Die Stühle sind Biedermeier-Seitenrahmenstühle und wurden im Sperrmüll der Kalkofenstraße Bad Salzungen gefunden. Die Fransendeckenlampe gab es damals für ca. 60 DDR Mark im HO Möbelladen. (DDR Interieur ca. 1985)

Durch die absolut cleveren leichten Seitenrahmenstühle (Biedermeier) wurde mein Interesse für Möbeldesign und Möbelkonstruktion geweckt.
Einkocheinsatz
Mini „TEMPO“ LKW vor der Unimensa in Leizig. So eine Knatterbüchse hatte mein Vater auch. In den Fünfziger Jahren kostete ein Mittagessen dort fünfzig Pfennige.
Das Männchen von Oechsen
Ein wirklich rätselhaftes Relikt der Vergangenheit fand ich in einem Keller in Oechsen um 1993. In einer Kellernische eines alten Fachwerkhauses befindet sich ein Sandsteinrelief, welches eine Figur darstellt, die den rechten Arm zum „Victory-Zeichen“ hebt. Wissenschaftliche Deutungen zu diesem Männchen von Oechsen bewegen sich zwischen christlicher und vorchristlicher Herkunft.

Der Fund dieses „Männchen“ resultierte für mich aus den Ambitionen eines Amerikaners vor einigen Jahren, der in Oechsen eine riesige Mineralwasserfabrik bauen wollte und ich in diesem Zusammenhang einen Logovorschlag für eine „Keltenquelle“ suchte.

Das Männchen von Oechsen sollte eine Mineralwassermarke werden.
Milchseparator/Zentrifuge (http://de.wikipedia.org/wiki/Zentrifuge)
BAU- UND KUNST-DENKMÄLER THÜRINGENS

http://goobipr2.uni-weimar.de/viewer/image/PPN632573996/1/LOG_0003/;jsessionid=2954A814DAD568BEA7C716F25EAEB564

spedition-hebstreit-poster
Werbeplakat ca. 1912

Qype: Willy-Brandt-Haus – Parteizentrale der SPD in Berlin


BerlinFreizeitMuseum und AusstellungFreizeitSehenswuerdigkeitenShoppingBuchladenAntiquariat & Second-Hand-Buchhandlung

KULTUR PUR plus zu viele alte Leute

Ich gehe gerne in das Willy-Brandt-Haus zu allen möglichen Veranstaltungen als ganz normaler Besucher und manchmal auch beruflich als Pressefotograf. Die Vielfalt der kulturellen Veranstaltungen gefällt mir. Manchmal denke ich, zu den 477.037 Mitgliedern der SPD (Ende 2012) gehöre ich aber eigentlich nicht mehr dazu. 

Vor 15 Jahren habe ich nicht mehr meine SPD Beiträge bezahlt, weil  ich aus meinen Job im kommunalem Bereich mit SPD Mandat mit komischen Intrigen gefeuert wurde. Schwamm drüber, sowas gibt es in jeder Partei, in jeder Struktur. Das hat wenig mit den Zielen der Partei zu tun, sondern mit den Egoismen mancher Menschen. Nun war ich wieder parteilos, aber nicht ohne Orientierung zur SPD!

Mein Wahlverhalten änderte sich dadurch unwesentlich.  (Gut, irgendmal hab ich wohl auch mal grün gewählt). Von allen möglichen Parteisauhaufen Deutschlands ist die SPD für mich, das weit allergeringste geringste Übel in der Summe der Ereignisse und der realisierten politischen Ergebnisse für den Nutzen der meisten Menschen in unserem Land.

Ein wesentliches Element, was mich stört an der SPD, ist ein harmloses komisches Dilemma, was eigentlich auch für alle Parteien gilt. „ALLES ALTE SÄCKE EBEN“. „Jüngere Bürgerinnen und Bürger bis 30 Jahre sind in allen Parteien deutlich unterrepräsentiert. Bei der SPD machen sie nur gut magere 7 Prozent der Mitgliedschaft aus. Die größte Gruppe bilden leider die 61- bis 70-Jährigen, gefolgt von den 51- bis 60-Jährigen. Über die Hälfte der SPD-Mitglieder – und damit deutlich mehr als in der Gesamtbevölkerung – ist älter als 60 Jahre.“ SPD = GRUFTY – PARTEI!“

Das nächste Dilemma in fast allen Parteien ist die soziale Struktur: (Arbeiter war ich mal von 1960 bis 1972) dann kippte ich zu den „INTELLIGENZLERN“ um. Insofern gehöre ich nun zum normalen proletarischem Pool. 

„Bürgerinnen und Bürger mit Hauptschulabschluss bzw. ohne Schulabschluss sind in allen Parteien unterrepräsentiert. Personen mit (Fach-)Abitur oder Hochschulabschluss finden sich dagegen in allen Parteien zu einem deutlich höheren Anteil als in der Bevölkerung. In der SPD-Mitgliedschaft haben 28 Prozent die Hauptschule mit oder ohne Abschluss besucht, 37 Prozent haben ein (Fach-)Hochschulstudium abgeschlossen. 

Arbeiter sind in allen Parteien unterrepräsentiert, die Gruppe der Beamten bzw. Angestellten im öffentlichen Dienst ist in der Gesamtheit der Parteien dagegen fünfmal so stark wie in der Bevölkerung. Die SPD hat mit 16 Prozent nach der Linkspartei den zweithöchsten Arbeiteranteil, Beamte/Angestellte im öffentlichen Dienst machen über zwei Fünftel der Mitglieder aus. 

Mit 42 Prozent ist der Anteil der Gewerkschaftsmitglieder in der SPD dreimal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.  Protestanten sind in der SPD über- und Katholiken unterrepräsentiert. „

Sei es wie es sei……Angela Merkel wünsche ich für die nächste Wahl, das sie sich nach den ersten Hochrechnungen mal an dem Hals fasst!

Mein Beitrag zu Willy-Brandt-Haus – Parteizentrale der SPD – Ich bin rhebs – auf Qype

Qype: trafopop in Berlin


BerlinDienstleistungenAllgemeine Dienstleistung

Noch leuchtet nur eine einsame Jacke…..
Am 17.09.2013, gegen 21:Uhr  steigt eine Frau mit einer leuchtenden Jacke am Hauptbahnhof in den Einundvierziger Bus. Sie hätte die Jacke bei einem Workshop bei Trafopop selber gebaut und von Arduino programmieren lassen, erzählt sie begeistert. Ich kenne keinen Herrn Arduino. Herr und Frau Wikipedia kennt Arduino, lese ich eben.

„Arduino ist eine Open-Source-Elektronik-Prototyping-Plattform für flexible, einfach zu bedienende Hardware und Basis -Software . Es ist für Künstler, Designer, Bastler und alle Interessierten in die Erstellung interaktiver Objekte oder Umgebungen gedacht.“
Wahnsinn fand ich das wie viele im Bus und habe die Jacke geknipst. Aus China wären die LED´s, die sich farblich ansteuern lassen. 
Nur, ein wenig ein alter Hut ist das schon mit den elektrisch beleuchteten Klamotten. Wearable Computing war das noch nicht, das wurde 1979 noch beim „Elektrischem Reiter“ mit zeitverzögerten Relais angesteuert. 1979 gab es „Der elektrische Reiter“ (The Electric Horseman) eine US-amerikanische Filmkomödie.

BigBrother  Warable Computing

Unter Wearable Computing läuft das alles heute. Zehn mal kleine  LED´s sah ich neulich bei der Eröffnungsveranstaltung in Adlershof  bei BigBrotherfür Promis, wo man die „Fans“ mit funkgesteuerten Armbändern ausrüstete. Ein Armband hab ich gefunden, auseinander montiert und noch nicht zum leuchen gebracht. David Hasselhoff hatte auch eine leuchtende Jacke an.
Noch sind unsere Straßen relativ dunkel am Abenn. Die Straßenbeleuchtung funzelt vor sich hin, Autos zeigen Licht vorne und hinten. Radfahrer nehmen Licht nicht sehr ernst und ein schnurrender Dynamo ist kaum zu hören. 
Das wird sich demnächst ändern, wo zukünftig wohl alles beleuchtet sein wird. Es wird eine bunte leuchtende blinkende Seuche sein. Schuhe, Hosen, Jacken, alles leuchtet und blinkt. Als wandelbare Bildschirme wandeln wir durch die Gegend. Die Klamotten ändern die Farben, die Helligkeit, die matte oder glänzende Erscheinung. Die reflektierende Feuerwehrklamotte wird Geschichte der Urzeit sein. Diue künftigen Feuerwehrmänner leuchten wie die die Weihnachtsbäume……….und wir leuchten mit!

Mein Beitrag zu trafopop – Ich bin rhebs – auf Qype

Qype: Schaustellerbetrieb T.-H. Wollenschlaeger e.Kfm. in Oberkrämer


OberkraemerShopping

BIER – PLÄRRE!

Lwenbru

15.09.2012. 20:32: Löwenhütte, Hauptbahnhof Berlin. Bier war mit zu viel Hefe versetzt und unfertig und nicht trinkbar.

Bei Facebook hat man 22 Follower.  (https://www.facebook.com/Loewenhuette?fref=ts)

Selbst die sind wohl zu viel, wenn diese Gäste ein ähnliches Bier getrunken haben. 4,90 Euro kostet der halbe Liter von der unausgegorenen Hefebrühe. Schade! Die Band war OK, der Service war Ok, das Zelt, das drumherum

Mein Beitrag zu Schaustellerbetrieb T.-H. Wollenschlaeger e.Kfm. – Ich bin rhebs – auf Qype

Qype: Akademie der Künste in Berlin


BerlinFreizeitMuseum und Ausstellung

STEAKADEMIE POSTALE

Man meint, dem Klaus Staek gehört die komplette Akademie der Künste.  Der deutscher Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist ist seit 2006  Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Kurator, Verleger, Künstler und Vertriebler der Edition Steak in Personalunion. 

Klaus Staek

Die  ARTE POSTALE Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art – Ausstellung, läuft vom 30. August  bis  8. Dezember 2013 in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.
„Illustre Künstlerpost und fantasievolle Mail Art-Massensendungen, zart aquarellierte Liebesbriefe, wild bestempelte und beklebte Künstlerpostkarten, visuelle Poesie, Text-Bild-Collagen und Politstatements – der Facettenreichtum künstlerischer Postsendungen scheint unerschöpflich. Mit rund 700 Exponaten bietet die Ausstellung ein weites Spektrum und zeigt …..“

Man liest, die  Ausstellung ist kuratiert von Rosa von der Schulenburg, es „erscheinen ein Katalog und eine Postkarten-Edition mit Reprints von ausgewählten Motiven aus der Ausstellung, inklusive einer hierfür von Klaus Staeck gestalteten Postkarte.“

Es sind  mehr als eine Postkarte von Klaus Staek zu sehen. Es gibt Postkarten rudelweise, das Stück für einen Euro. Holzblockkarten und Filzpostkarten gibt es für 10 Euro. Briefmarken gibt es auch!
Mancher bekommt  danach wieder Lust, mit echten Fingerübungen und echten Füllfederhaltern echte Postkarten seinen Freunden, Bekannten und der kompletten Familienblase zu schicken. Es gibt Briefmarken dazu und auch Stempel. Wenn man Glück hat, erwischt man Klaus Staek vor der Postkartenwand und bekommt einen Stempel „VORSICHT KUNST!“ handsigniert.

Staek Stempel

In 200 Jahren werden meine NACHFOLGENDEN sicher diesen Stempel bei der „Sotheby’s: Fine Art Auction“ meistbietend verscherbeln“

© 2013 Richard Hebstreit

Mein Beitrag zu Akademie der Künste – Ich bin rhebs – auf Qype

Qype: Misfit Bar in Berlin Kreuzberg


Berlin KreuzbergEssen und TrinkenBar & KneipeNachtleben

NIX ZU FUTTERN ABER SONST KNORKE!

Gut, es gibt wichtigers, als in einer Raucherkneipe, in einer Bar, nach was Essbaren zu fragen.

Die Frau im schwarzem Fummel aus dem Rheinland war wegen einer Party der Misfitmodels hier eingeschlagen und hatte Hunger. Bei der Nachfrage nach Essbaren gab es Salzstangen. Versuchte da was zu organisieren. Die Tipps vom Service gingen in Richtung selbst was per Pedes in der Oranienburger zu holen. Hmmmmm….dann gab es eben Salzstängli…….

Auf die ausgebuffte Idee, da was per Kooperation zu organisieren, ist man noch wenig gekommen. ….mit einem Bäcker wohl, der aber schon eine Weile zu dieser nachtschlafenden Zeit seine Wange in ein Kissen zur Nacht drückte.

Berliner Pilsener gibt es in fetzigen HALBELITERGLÄSERN für drei Euro. Sehr Interessant ist der Gästemix.

Touris-Stammgäste wohl um 50/50, Nerds, die Geburtstag feiern, Grufties, Darkroomfans….und die Misfit Models, die hier wohl ihren ersten Teamabend absolvierten. Eine dieser Protagonisten der Misfit bestellte ein alkoholisches Mixgetränk Namens  

Caipirinha

Sie brauchte keinen zweiten Drink…..sie war abgefüllt!

Bravo Misfit!

…….zu Misfit Models!

Mein Beitrag zu Misfit Bar – Ich bin rhebs – auf Qype

Qype: misfitmodels in Berlin


BerlinDienstleistungenAllgemeine DienstleistungModelagentur

CK heißt nicht CELVIN KLEIN sondern COOLE CHARAKTERE!
Man muss schon ganz schön cool sein,  um sich als Werbetyp mit manchmal unvorteilhaften und nicht normgerechten Aussehen, mit der Absicht, das Recht am eigenem Bild zu verscheuern, zum „Affen“ machen zu lassen!


Del Keens….der Chef der Agentur Misfit Models!

Die rund fünfzig Typen, die sich am 07.09.2013 in Berlin Weissensee in die neue Berliner Agentur Misfitmodels eingeschrieben hatten, kamen zu diesem Zweck bis aus dem schönen Rheinland bis nach Berlin gekutscht.


….unscharf…zum Casting…

Deutschlandweit hat es sich herum gesprochen, dass der Engländer Del Keens, der selber im Model „Charakterfach“ weltweit mit Calvin Klein, Levis und Diesel Kampagnen eine Model-Kariere gemacht hat, seit Anfang 2013 ab und an neue Models für seine Berliner Agentur „Misfit Models“ castet. Sein Vorbild ist Marc French von Ugly Models, London. Dort, in London ist ein Charakter Model so was von selbstverständlich, wie der Friseur in Berlin um die Ecke.


…eine Rheinländerin nach dem Casting unterwegs zur Misfitparty.

Manchmal aus der doppeldunklen Seite der Nacht kommen die Protagonisten dieser Szene. Sie sind unter einem Meter groß oder hörten bei 205 cm auf zu wachsen. Normalos gibt es aber auch rudelweise. Gut, OK, manche sehen nicht sehr normal aus. 


Misfit Model

Wo andere Menschen zaghaft nach dem Arschgeweih, mit Bart- und Haarwuchs, mit der Tätowiererei aufhörten, fangen Missfitmodels erst richtig an, sich rund um den Körper stechen zu lassen oder Struwelpeteraktionen entsprechend zu gestalten.

Manchem fehlt kürzlich oder immer ein Bein oder ein Arm, manche sind extrem gepierct. Einige haben viele Kilo über  dem BMI, dem Body-Mass-Index. Die Agentur hat momentan aber sicher den Deutschen Übergewichts – Durchschnitt noch nicht geschafft. 2009 waren von der Gesamtbevölkerung 60,1 % Männer zu dick und 42,9 % Frauen. Für körperlich behinderte Menschen ist es keine große Kunst bei Misfit Models ein Model zu werden. Eine geistige Behinderung ist ohne wesentliche Assistenz hinderlich für den Modeljob als Misfit Model. Der Job ist diszipliniert, verantwortungsvoll und hart!

...die Misfit Models
Misfitmodels und Agenturchef posen…..

Pfiffig, klug und cool muss man schon sein, um als Model nebenher seine Brötchen zu verdienen. Hier gibt es zum CATWALKJOB keinen wesentliche fachlichen Unterschied. Soziale Hackordnungen sind absolut unwichtig. Vom SGB II Aufstocker bis zum Ingenieur ist alles im Pool der Akteure. Die altersgemäße Einordnung ist „scheißegal“. Ein grinsendes Baby mit übergroßen abstehenden Ohren ist genauso wertvoll, wie eine Oma mit spindeldürren Strickfingern. Wie andere Fans zum Fußball gehen, gehen Misfit Models zum Shooting oder Werbedreh nach einem erfolgreichen Casting. Das man zehnmal umsonst zum Casting geht ist orts-und landesüblich!  Die Anreise zum Casting wird selten oder nie bezahlt.

Die Werbung steigt seit einiger Zeit bei vielen Kampagnen inzwischen von den 90-60-90 Typen auf gemütlichere Maße und Proportionen um. Das haben neue und alte Models der Agentur Misfit Models am 07.09. 2013 in einer Party in Berlin gefeiert. 

Wo? Natürlich in der  „Misfit Bar Berlin“
© 2013 Richard Hebstreit
PS:
….andere Model-Storys von mir:

Mein Beitrag zu misfitmodels – Ich bin rhebs – auf Qype

reportagen…fotos…geschichten