Schlagwort-Archive: Kunst

Der große Schöneberger Dioramator!


 

Na eigentlich sind die künstlerisch großen Dioramen von Wolfgang Leonhardt klein. Die Hälfte von DIN A4 irgendwie. Wolfgang Leonhardt meint, er möchte, ehe ich seine „Werke“ im Internet veröffentliche, das vorher gerne sehen. Das sichere ich ihm am 01.07.2012 beim Bergmannstraßenenfest auch gerne zu. 

Schmetterling auf Sonnenbrille
Der braune Schmetterling auf einer Sonnenbrille hier gehört nur am Rande dazu – zu diesem Artikel. Der flog am 01.07.2012 in der Bergmannstrasse beim Bergmannstraßenfest irrtümlich auf diese braune Sonnenbrille, weil der Schmetterling halt dachte, es wäre eine „Frau Schmetterling“! 

So geht es mir auch manchmal mit der Kunst. Ich fliege auf etwas, dann stellt sich heraus….Es ist nicht ganz so. So ging es mir mit den Werken von Wolfgang Leonhardt. Als ich seine Sachen sehe, klicke ich auf den Auslöser….völlig automatisch. 

Wolfgang Leonhardt

 
Für mich als Fotograf ist das bei dem Durcheinander der gegenwärtigen Urheberrechtsnutzungen fürchterlichbar kompliziert. Beispiel: Ein Künstler  verhackstückelt ein Werk  von Salvador Dali zu einer Collage. Wenn er das ausstellt und in einer Galerie verkauft, kräht kein Schwein danach. Sowie das Werk aber von solchen Trotteln, wie von mir abgelichtet wird, mit eben den Elementen der Kunstwerke von Salvador Dali, ist das Werk urheberrechtlich ganz, ganz gemein geschützt und ich kann es, egal wo nicht veröffentlichen, ohne dafür Salär an die Besitzer der Urheberrechte zu zahlen!

VOLKS GALERIE

Wolfgang Leonhardt hat es nicht so mit dem verpixelten Internet. Wolfgang Leonhardt ist mehr für REAL3D, in der taktilen Realität, sagt er in einem seiner Interviews genüber Thekla Kubitzki ist das wahre Leben. 
Das macht er ja auch. Wolfgang Leonhardt  macht „Vordergrund plus Hintergrund manchmal unverpixelt.“ 

Wolfgang Leonhardt

 
Hintergrund zum Beispiel mit ein paar klitzekleinen weißen Latten. Vordergrund eine Frau im Bikini – ein mit der Schere ausgeschnittenes Pixelbild („Quasi die Mutter Maria“). Gut, macht er das, finde ich. Thekla Kubitzki meint zu Wolfgang Leonhardt´s  Meinung der Entdigitalisierung folgendes: „Einen dieser Fehler sieht er nicht zuletzt in der zunehmenden Digitalisierung unserer alltäglichen Lebenswelt, weshalb er auch das Internet als „Showroom“ für seine Arbeiten ausschließt: „Die Sachen sehen dann ganz anders aus“, sagt er, weil man „Taktiles eben nicht über einen Transfer von Null und Eins“ wahrnehmbar machen könne. Und eigentlich geht es ihm auch darum, dem „Massenwahn der Digitalisierung etwas entgegenzusetzen“. Dem Internet bescheinigt Wolfgang Leonhardt „Beliebigkeit“ und dass dort „so viel Schrott drin ist, so viel Unrat“.“

Die Welt verlassen

 
„Achtung! Sie verlassen nach 70m die Welt! YOU ARE NOW LEAWING THE WORLD“ ist eine humoristische Collage. Wolfgang Leonhardt mopst dann aber verpixeltes von jemand anders, wie das Brandenburger Tor, und die Käfer. 

Bei der Kunstmesse „ART…ESSENZ“ No. 14 am Potsdamer Platz vom 17. bis 19. August 2012 mit Kunst bis 100 Euro ist Wolfgang Leonhardt wieder präsent. Ich schau mir das an! 

© 2012 Richard Hebstreit

 

Qype: ART&UP Depotgalerie in Berlin


ART&UP = KUNST AUFWÄRTS!

Galerien in Berlin gibt es Hunderte. Überall ist die Kunst ordentlich an der Wand oder im Raum präsentiert. Beim ART&UP Kunstdepot dicht am Potsdamer Platz, am Leipziger Platz ist die Präsentation ein wenig anders organisiert. Es ist ein Lager! Die Bilder sind an der Wand gestapelt. Skulpturen stehen kreuz und quer im Raum. Massenweise. Neue Wilde, alte Wilde. Expressiv-farbstark, abstrakt, halbabstrakt und gegenständlich. Nach dem Terpentin der „Alten Meister“ riecht es dort nicht. Es duftet schwach nach Acryl und Mischtechniken. Schwerpunkt sind große Formate für Lobby und Büros und Menschen mit Wohnzimmerwänden jenseits Leipzig P2. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Preis der Kunstwerke. Die Preise tendieren stark in die niedrigen Kategorien des Berliner Kunstmarktes.

Die ca. 50 Künstler, die hier abwechselnd und/oder ständig präsent sind, nutzen das Depot ART&UP neben dem Horten und der Darstellung ihrer „normalen Arbeit“ für Experimente ihres Schaffens. Fast alle sind durchweg Akademiker und Absolventen der Berliner Kunsthochschulen.

Man findet das traurige Auge einer Kuh auf zwei Meter mal drei Meter, Farbexplosionen und zurückhaltendes. Eine Vulva in BLAU und ein erigierter Penis in TERRA DI SIENA. Sex und Erotik ist manchmal ein Thema der Künstler vordergründig und hintergründig. Die Künstler sind jung. Die halb geschlossenen Augen einer Frau kurz nach dem Höhepunkt aus der Perspektive des Verursachers in Pariser Blau gemalt.

Die Bilder erzählen Geschichten der Großstadt. Farbfetzen der S-Bahn neben Bildern der Nacht in Berlin. Es ist ein Geheimtipp für Liebhaber der Bildenden Kunst zum Schauen und Stöbern, sowie für ambitionierte Sammler mit dem Auge für „Kommende Meister“.

Seltsame Schnäppchen kann man bei ART&UP machen. Künstler, dessen großformatige Werke dort für Brosamen aus der Geldbörse erhältlich sind, bekommen plötzlich einen anderen Marktwert, weil sie in New York und Tokio wahrnehmbar existent sind. Der Besitzer kann dann seine Versicherung anrufen und bitten, eine Null oder zwei Nullen an die Versicherungsprämie an zu hängen.

Das Depot hat unregelmäßig geöffnet. Manchmal, bei schönem Wetter ist ein Künstler da und malt. Das Depot ist nicht geheizt. Eine Sau steht vor der Tür und symbolisiert wohl ein Sparschwein. Im Unterschied zu einem normalen Sparschwein kann aber ein Kunstsparschwein ungeplant fetter werden bis es platzt! Dieses Ereignis liegt am Auge des Sammlers und den Zufälligkeiten des internationalen Kunstbetriebes.

Mein Beitrag zu ART&UP Depotgalerie – Ich bin rhebs – auf Qype