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Qype: Pegasus in Marburg


MarburgEssen & TrinkenRestaurants

Pegasus ach Pegasus

Jever, Jever stand draußen auf einer Getränkekarte. Durch das Fenster waren Aschenbecher zu sehen. „Studentenkneipe“ dachte ich beim Eintreten und das war sie auch. Musste gleich an den Sohn einer Freundin denken, der in Marburg Zahnmedizin studiert hatte. Hat er aber eigentlich nicht. Nach acht Semestern kam heraus, dass er schon seit dem zweiten Semester exmatrikuliert war. Er spielte dann nur noch Student und verbrauchte die Zuwendung von Mama zweckentfremdet. Wohl auch im Pegasus. Ansonsten schwärmte er, wenn ich ihn mal zu Hause in den „Semesterferien“ traf, vom Salamandersaufen in einer schlagenden Verbindung mit den alten Herren. Das wird nicht viel genützt haben, die Alumni-Beziehungen zu den „Alten Herren“. Es war für die Katz!

Das Pegasus war als Nischenkneipe mit bäuerlichem Fachwerkschnickschnack konzipiert und in diesem Sinne auch realisiert. Um 21.00 Uhr war die Kneipe an einem Dienstag zu zwanzig Prozent gefüllt. Nur langsam füllte es sich dann mit jungen Leuten. Die einzige Bedienung hatte wenig zu tun die Bestellungen auf zu nehmen. Das für rund sechs Euro die Stunde, was Aushilfskräften im Schnitt in Marburg gelöhnt wird. Es sind Semesterferien.

Ich erinnere mich, das ich damals als Student nie Trinkgeld gegeben hatte. Bei einem Stipendium von 180 Mark ist es mir heute fast noch ein Wunder, dass wir fast täglich in der Kneipe gesessen haben. Oft bis zum anderen morgen. Naja, nebenbei gejobbt haben wir auch. Ich habe für eine Tageszeitung Zeug fotografiert, was mich nicht interessiert hat, wie die Eröffnung eines Schweinestalls für tausend Schweine.

Eine Junge Frau, die auch als Bedienung in Marburg jobbt, studiert auf Lehramt Englisch und Spanisch im letzten Semester. Sie ist aus dem Norden Deutschlands und freut sich wieder auf zu Hause. Sie fährt nicht alleine in die Heimat zurück, sondern hat einen Freund in Marburg kennen gelernt, mit dem sie dort im Norden zusammen leben will. „War der aus Marburg“ lautet meine Frage. Die Frage wird verneint.

Irgendwo hab ich mal gelesen, das ein großer Teil der Arztwitwen Deutschlands aus Marburg gebürtig war. Das hat sich stark geändert. Zum einen, weil der Anteil der Frauen, die Medizin studieren größer geworden ist. Zum anderen ist auch in allen anderen Fachbereichen, der Frauenanteil größer geworden. Es wird auch nicht mehr so früh geheiratet und dann noch höchstselten jemand aus dem Ort, wo man mal studiert hat.

Das Interieur im Pegasus hat Patina angesetzt. Auf einem Lautsprecher, der hinter der Eingangstüre an der Decke hängt, hängt der Staub von einigen Jahren. Zu Essen entdecke ich nichts. Da uns der Hunger plagt, lassen wir uns ein Haus mit Speisekarte empfehlen.

Noch fix die Kamera auf den Tisch gestellt, damit das Bild nicht verwackelt. Draußen noch eins vor der Tür mit Blitz und ab zum Cafe Barfuß. Da soll es Schnitzel geben.

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Qype: erfinderladen berlin in Berlin


BerlinShopping

Adenauer kannte keinen Erfinderladen!

Eine Affinität zu Erfindungen hatte ich schon immer. Als Jugendlicher, als Dreher erleichterten mir Erfindungen von anderen meine Arbeit und machten meine Lohntüte fetter. Später, am Ende des Ingenieurstudiums war ich das erste mal im Patentamt in Berlin in der Mohrenstraße zu einer Recherche und war von den Socken, was es da alles so gab. Ich stöberte nach den neusten Erfindungen von Kugelfischer aus Schweinfurt und wunderte mich, was die Japaner wie Toyo Bearing für Tricks mit Kugellagen drauf hatten, damit die Züge auf den Schienen flüsterleise fuhren. In der DDR ratterten da noch die D-Züge wie ein Panzerregiment durch die Gegend.

Dann später arbeitete ich in einer Entwicklungsabteilung eines Kombinates und hatte oft mit Erfindungen zu tun. Zum Glück hatte ich ausgebuffte Kollegen über und neben mir, die mir bei meinen Spinnereien geholfen haben. Auf die Antwort der Frage, „Wie kommt der Blumentopf an die Wand?“ kam ich damals nach vier Wochen. Heute dauert das manchmal Sekunden. Gogglen sie mal spaßeshalber die Frage. Da kann man finden, was ich mal früher „erfunden“ habe.

Ich hatte Glück, fachliches Backround beim Erfindungsprozess zu haben. Um die Nutzung der Schutzrechte und den Vertrieb brauchte ich mich damals auch nicht zu kümmern. Ich hatte meine Leute. Und irgend wann war ich auch selber mal ein Experte und habe andere beraten. Das ist dreißig Jahre her. Es hat Spaß gemacht!

Heute würde ich zu dem an sich harmlos scheinenden Laden „Erfinderladen Berlin“ gehen, wenn ich mit meiner Erfindung keinen Draht zur Industrie hättee. Die Leute vom Erfinderladen handeln nicht nur mit Neuheiten, sie kümmern sich um Lizenzvergaben, Internationale Partner, Geldgeber, Hersteller und den Vertrieb bis zur Platzierung in großen Handelsketten. Hier geht es nicht nur um Schnickschnack und Kuriositäten, wie sie sogar Konrad Adenauer gerne erfand. Für eine Sojawurst und ein „Notzeitenbrot“ erhielt er zwei Patente. Ein von ihm erfundenener Insektentöter endete für einen Anwender tödlich. Dann kam Adenauer auf die durchgeknallte Idee einer Stopfhilfe mit Beleuchtung. Das Berliner Patentamt lehnte den Antrag ab. Eine derartige Stopfhilfe war bereits durch eine Schweizer und drei amerikanische Patentschriften geschützt. Adenauer hatte keinen Erfinderladen!

Für nass machen die Experten vom Erfinderladen Berlin und erfinderhaus.de das nicht. So rund fünfundzwanzig Prozent des Ertrages als Erfinder muß man schon mal abdrücken. Das ist legitim und schafft auch wieder Raum für neue Kreativität und neue Erfindungen. Mir hat es Spaß gemacht im Laden herum zu stöbern und über Erfindungen zu fachsimpeln. Die Kamera hatte ich dabei und habe willkürlich ein paar Sachen dokumentiert und hier eingestellt. Anfang September kommt ein neuer Schauraum dazu und wenn es mich mal wieder gelüstet bei Konoppke ´ne Currywurst zu futtern, ist der Erfinderladen Berlin für mich ein Pflichtprogramm. In fünf Minuten ist man von Konoppke aus dort!

© Richard Hebstreit

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Qype: Boulevard der Stars gGmbH in Berlin


Berlin

STERNE IM ASPHALT!

Um 1927 hatte zuerst Sid Grauman, der Gründer des Chinesischen Theaters in Hollywood die Idee prominente Filmschaffende durch in den Boden eingelassener Gedenkplatten zu ehren. Bis heute haben vor dem Chinesischen Theater um die 200 Filmstars ihre Hand- und Fußabdrücke in einem Feld aus frischem Beton hinterlassen und sich mit ihrem Namenszug sowie manchmal mit einer Widmung verewigt. Das hat dann auch Wien, Lodz und München inspiriert, Walks of Fame zur Ehrung von Persönlichkeiten des Entertainments sowie des Sports einzurichten.

In Berlin gibt es nun auch einen Walk of Fame, den BOULEVARD DER STARS. Hier geht die Idee und Initiative zurück auf Überlegungen im Förderkreis des Museums für Film und Fernsehen – und im besonderen auf die Initiativen des Filmhistorikers Gero Gandert.

Berlin ist ein altes und neues Zentrum der Film- und Fernsehentwicklung in Deutschland, da lag es nahe die Besten aus diesen Branchen zu würdigen und an deren Lebenswege, Lebenswerke,und Lebensbrüche zu erinnern. Das ist auf alle Fälle pfiffiger als neue Kriegerdenkmale.

Im ersten Jahr gibt es vierzig Ehrungen. Jedes Jahr sollen so zehn weite Ehrungen folgen. Es gibt keine Fuß- und Handabdrücke, es gibt nur gravierte Messingsterne, die von der Berliner Firma Bär produziert werden.

Die Ausschreibung des Senats hatte für den Entwurf die Art + Com (www.artcom.de) gewonnen. Für die Architektur war Graft Architekten (www.graftlab.com) zuständig. Die Realisierung organisierte WES & Partner (www.wesup.de). Für die alle war es sicher nicht leicht. Mittelfristig ist der Bau einer Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Kulturforum geplant. Die müßte dort dann mitten durch die Sterne schurren. Die Sternchen sollen dann aber in die Seitenstraßen verlegt werden. So jedenfalls stand es in der Ausschreibung.

Die Firma Wall AG hat noch einen Vertrag für Werbeanlagen bis 2025. Die mussten auch integriert werden. Wer künftig auf dem BOULEVARD DER STARS wandelt und denkt er trampelt nur auf den Messingsternchen herum, die in roten Asphalt eingelassen werden, der irrt. An manchen Stellen, nur 30 cm unter dem Mittelstreifen existiert als Vorhaltungsbauwerk schon der Tunnel der U-3. Wie die U3 den Bahnhof am Potsdamer Platz durchquert ist mir allerdings ein Rätsel. Hoffentlich hat man das Stück dort nicht vergessen.
In der U-Bahngeschichte Berlins gibt es solche Planungsfälle.

Wie man den roten BOULEVARD DER STARS – Teppich hin bekommt ist mir kein Rätsel. Man nimmt Rost, also verrostetes Eisen zum Einfärben. Man bracht aber nicht warten bis zehn Autos verrostet sind – das geht durch industrielles Rösten ganz fix und heißt dann Eisen(III)-oxid. Am 10. September ab 17.00 Uhr wird der Boulevard der Stars in der Potsdamer Straße feierlich eröffnet und wich werde mir danach zu Hause gründlich meine Schuhe abtreten.

Die, die ersten 40 Sterne auf dem Boulevard der Stars bekommen findet man bei Facebook:
http://www.facebook.com/pages/Boulevard-der-Stars/130934623608559

Weitere Infos dazu gibt es hier:
http://www.boulevard-der-stars-berlin.de/willkommen.html

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Qype: Camera Work GmbH in Berlin


BerlinFreizeit & AusfluegeGalerien

150 photos a day keeps the doctor away!

Ich gehe gerne in´s camera work. Ich habe einen Fotorappel. Manchmal kaufe ich auch was, obwohl ich mir eigentlich die Preise dort absolut nicht leisten kann. Das Foto „Odalisque I, 1943“ von Horst P. Horst aus der Ausstellung „NUDE“ kostet dort derzeit lockere 30 000 Euro.

Ich habe es für 30 Euro bekommen. Wie? Ganz einfach – ich habe das Ausstellungsposter gekauft. Da bekommt man das Foto im Format 62 x 78 cm in einer Plastefolie. Nun hängt es bei mir hinter dem Sofa, damit meine Besucher nicht immer in mein altes Gesicht schauen müssen.

Das Foto http://www.horstphorst.com/works.php?cat=&display=full&invno=yw477 ist aus der aktuellen Ausstellung „NUDE“. Es ist eine hauptsächlich aus den eigenen Sammlungen kuratierte Gruppenausstellung mit 40 Fotografen, die hier Photographen heißen. Bis 28. August kann man zumeißt weibliche Akte besichtigen.

Ein Foto von ROBERT MAPPLETHORPE (1946-1989), welches einen fünfundzwanzig Zentimeter „Cock“ zeigt, der herausragend aus einer weißen Unterhose wie ein Rasensprengerschlauch präsentiert wird, bekam schon vor der Ausstellungseröffnung einen roten Punkt. 30 000 Euro kostete das gute Stück. Tja, seit Robert tot ist, steigen die Preise. Vor einiger Zeit bekam man bei Christies in New York sowas für sechs- bis siebentausend Dollar.

Vom 4. September bis 30. Oktober 2010 gibt es eine Einzelausstellung der Künstler Tina Berning und Michelangelo Di Battista, unterstützt von Vogue Italia und Estée Lauder. Tina Berning hat sich einen Namen gemacht als Illustratorin. Für THE NEW YORK TIMES, COSMOPOLITAN , EMOTION, ARCHITECTURAL DIGEST, PLAYBOY, ZEIT MAGAZIN. Ihr künstlerischer Slogen ist : „A drawing a day keeps the doctor away“

Michelangelo di Battista studierte nach seinem Kunst- und Fotografiestudium in Mailand Kommunikationswissenschaften an der Visual Art School in New York. Danach startete er eine Blitzkarriere als Modefotograf. Unter den portraitierten Frauen finden sich Models wie Claudia Schiffer, Amber Valetta oder Julia Stegner. Er lebt und reist ständig zwischen London – Paris und New York. Nun stellte er seine Fotos Tina Berning zur Verfügung, die mit Pinsel und Farbenwas völlig Neues schaft.

Bin gespannt, ob das nun Unikate werden, oder ob die Gesamtkunstwerke noch einmal ab fotografiert werden für limitierte Serien. Egal wie es sei, ein Poster wird es sicher wieder geben. Das ist dann im CMYK-Offsetdruck produziert und kostet dann wieder ein Appel und ein Ei!

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Qype: Axels Reklamewelt in Berlin


BerlinShoppingAntiquitaeten

Fundgrube für Alte Warenverpackungen, Reklameschilder, Gebrauchsglas:

Jeder Gebrauchsgrafiker, der innerhalb seiner beruflichen Entwicklung mit
Werbedrucksachen zu tun hat, kommt an den Lösungen unserer Altforderen
kaum vorbei. Gelehrt wird die Geschichte des Werbedesigns an allen
entsprechenden Bildungseinrichtungen sehr unterschiedlich. Es gibt diesen
Stoff von Null bis ausgiebig.

Eine Lösung, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen, ist, dass man
sich Sammlungen zu diesen Thema ansieht oder entsprechende
Publikationen wälzt.

Eine einfache Lösung, sich mit diesen Segment auseinander zu setzen ist in
Axels Reklamewelt in Berlin in der Kollwitzstraße ein zu tauchen. Axel ist als
Antiquitätenhändler darauf spezialisiert. Alte Warenverpackungen,
Reklameschilder, Gebrauchsglasist sein Kerngeschäft. Er tauscht, er verkauft und er kauft auch an!

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Qype: Baiz in Berlin


BerlinEssen & TrinkenBars & KneipenKneipen

Toilette
Toilette

Kulturbeitrag:

Kaum sonst was gibt es für einen Mann in Berlin beim pieseln auf einer Kneipentoilette zu sehen. Man glotzt sinnlos auf die mehr oder weniger weißen Fliesen und konzentriert sich, dass man sich nicht auf die Hose oder Schuhe pinkelt. Hier im Baiz hab ich mich kaum konzentrieren können. Ich drehte dabei meinen Kopf und bedauerte, das mein armer Hals keine wenigstens einhundertachtzig Grad Wendung meines Kopfes zu gelassen hat.

Es gab hier auf der Toilette was zu sehen. Neben mir auch ein noch lebender Berliner Dichter, der hier sicher nicht mehr lange pinkeln wird. Nicht weil er zu alt ist, sondern, weil er in Berlin im September selber eine Kneipe auf macht. Bin gespannt auf seine Toilette.

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Qype: Fasanen 37 Bar & Galerie in Berlin


BerlinFreizeit & AusfluegeGalerien

Berlin, 29.07.2010, 19.45 Uhr:
Vernissage von Inge Lühr im Fasanen37 @by Udo Walz

Die Einladung aus Facebook zu 19.30 Uhr entpuppt sich als Eröffnungsbeginn
irgendwannum neun oder auch zehn Uhr. Wenn der Meister kommt!

„Ist hier nicht heute die Ausstellungseröffnung von Inge Lühr ?“ frage ich jemanden vom Service. „Nein, hier ist heute eine Vernissage!“ „Aha“ sage ich, „Das ist ja nun was absolut völlig anderes“

Es war auch ganz was anderes. Keine Häppchen, nix gratis zu trinken für die
Gäste der „Vernissage“, die schon emsig die Bar belagern. Alle kennen sich. Bussi, Bussi, Bussi. Ich bekomme kein Bussi. Serviert wird nur gegen zeitgemäße Zahlungsmittel. Bargeld oder Karte. Einer fuchtelt mit einer goldenen Karte herum und geht wieder.

Man holt eine Frau, weil ich Fragen habe. Ich verstehe den Namen nicht und denke es ist die Geschäftsführerin. Es war sie nicht. Brauche sicher demnächst ein Hörgerät. Dann stellt sich heraus, es ist Frau Inge Lühr, die Fotografin,die hier ausstellt. Inge ist Semiprofi und über eine Knipse vor vielen, vielen Jahren zur Leica gekommen, wo Digital noch ein Fremdwort war und man damals emsig über das Nyquist-Shannonsche Abtasttheorem diskutierte.

Was, das kennen sie nicht?
Das Abtasttheorem besagt, dass ein kontinuierliches, bandbegrenztes Signal, mit einer Minimalfrequenz von 0 Hz und einer Maximalfrequenz fmax, mit einer Frequenz größer als 2 · fmax abgetastet werden muss, damit man aus dem so erhaltenen zeitdiskreten Signal das Ursprungssignal ohne Informationsverlust (aber mit unendlich großem Aufwand) exakt rekonstruieren und (mit endlichem Aufwand) beliebig genau approximieren kann.

Kennen sie doch unbewußt!

Das beherrschen heute wir alle, die eine Digitalknipse oder ein Handy haben. Die Digitalkamera macht das mit dem Abtasten, durch die Luft, durch die Linse auf den Chip. Den stecken wir dann in den PC und haben viele, viel Bilderchen. Ich schaffe in der viertel Stunde locker 1200. Inge nicht.
Inge knipst nicht, Inge fotografiert analog. Das kennt und kann heute von der jungen Generation kaum noch jemand. Analog heißt , man fotografiert mit einem Film. Davon läßt man Dias oder Fotos im Fotolabor entwickeln. Auf einen Film gehen nur sechsunddreißig Aufnahmen im Format vierundzwanzig mal schsunddreißig Millimeter.

Inge schafft wahrscheinlich nur ein Foto in der viertel Stunde. Manchmal braucht sie auch eine Stunde und mehr, bis das Licht richtig ist, oder der Elefant in Namibia ein Staubbad nimmt. Ich war noch nicht dort und so erzählt Inge wie sie wartet. Mit dem Oberkörper durch das Seitenfenster des Jeeps. Aussteigen is nicht, die Löwen lauern im Buschmanngras mit leerem Magen. Ich lade beim Gespräch Inge auf einen Drink ein und spendiere mir einen Tomatensaft. Schwupp, waren 13 Euro weg. Es ist alles eben anders hier. Mag sein, wenn der Udo Walz kommt, gibt es was aufs Haus, auf die Vernissage. Ich weis es nicht, ich bin dann schon fort.

Frage Inge lieber weiter aus und erfahre, dass sie, wenn sie nicht als Hausverwalterin arbeitet, oder im Chor der Lankwitzer Kantorei singt mit einer Cannon 33 weltweit fotografiert. Inges Kick beim Fotografieren ist die Zeit fest zu halten, den Moment, wie sie ihn selber bewußt und planvoll bestimmt. Die Fotos sind ihre momentanen emotional festgehaltenen Befindlichkeiten der wahrgenommenen Umwelt, die sie in erster Linie
für sich selber macht. Das es nun andere auch sehen freut sie.
Im Internet kam Inge Luehr bisher absolut nicht vor. Keiner kannte sie. Sie war ein „no name“ innerhalb der im Internet referenzierten Bilder. 1.010.000.000 In 0,13 habe ich das recherchiert. Bei der nächsten Suche müssten die von mir hier dokumentierten Fotos dabei sein, also 1.010.000.003

Fotos kritisieren, bewerten ist für mich einfach. Ich ixe und ypsilone nach folgender Methodik:

links Julian F. M. Stoeckel und...

Motiv:
(X) ausdrucksstark/ (Y) -schwach
(X) aussagekräftig/ (Y) nichtssagend
(X) anrührend/ (Y) ???
(X) ästhetisch/ (Y) abstossend
(X) Fantasie anregend/ (Y) oder eben nicht
(X) „erzählt“ eine Geschichte/ (Y) erzählt nix
(X) dynamisch/ (Y) statisch

Gestaltung/Bildaufteilung:
(X) un-/ (Y) harmonisch
(X) spannungsreich/ (Y) -los
(X) planvolle/ (Y) zufällige Bildgestaltung (goldener Schnitt usw.)
(X) räumliche Tiefe/ (Y) flach

Technik:
(X) Schärfe/ (Y) unscharf (auch Schärfeverlauf, Tiefenschärfe usw.)
(X) Kontrastbewältigung/ (Y) flau (abgesoffen, überstrahlt)
(X) Farben (Y) (Sättigung usw.)

Das hab ich früher immer so gemacht, wenn ich als meine Studenten bewertet habe. Inge bekommt von mir nur X, von den Ypsylonen bekommt sie nix und erkläre sie zur Alice Springs Newton von der Fasanenstraße.

Was zu Meckern habe ich aber auch. Die Fotos sind zu klein präsentiert, doppelt und dreifach größer wäre optimaler. Preise zu niedrig, doppelt mehr wäre besser. Keine Rituale der Berliner Kunstpräsentation wie begleitendes Musiktrallala, Trinken und Häppchen wenistens ansatzweise gratis ´ne Laudatio bis die Füße vom Stehen schmerzen.

Eine Vernissage oder Ausstellungseröffnung war das nicht Udo!

© Richard Hebstreit, oparazzi.de

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Qype: Çay House Berlin in Berlin


BerlinEssen & TrinkenCafes & Coffee ShopsTeestube

Die, die den Rauchtee kalt oder heiß servieren!

In China in der Provinz Fujian brennt vor vielen Jahren nach der Teeernte eine Teemanufaktur ab. Traurig stehen der Besitzer und die Arbeiter vor den rauchenden Trümmern. In einer Ecke bleibt ein kleines Restchen angekokeltem Tee übrig. Den überbrüht man dann. Es ist eh alles egal. Nicht egal war der Geschmack dann von dem angebruzeltem Tee. Er hatte den Geschmack von rauchigem Whysky.

Heute wird wird dort dieser originäre Tee „im Rauch von schwelenden Kiefernwurzeln, bzw. über brennendem, harzreichem Fichtenholz geräuchert, in einer Pfanne geröstet, gerollt und oxidiert, bevor er nochmals in Bambuskörben über Kiefern- oder Fichtenholz fertig geräuchert wird.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Lapsang_Souchong

Diesen Tee gibt es nun seit vier Wochen in der Friedrichstraße, nah dem Checkpoint Charly und dem U-Bahnhof Kochstraße im Çay House Berlin. Der Kick an dem Lapsang Souchong Rauchtee ist, das er absolut für den Samowar geeignet ist und bei längerem Ziehen nicht bitter, sondern immer aromatischer wird.

Das Gastronomiekonzept „Kulturenmix“ vom Çay House ist nicht absolut neu aber schon ein wenig ungewöhnlich. Enwickelt von der UEIHOLDING Gruppe (Baku/London/Düsseldorf).

Dieses internationale Unternehmen erscheint in ihrem Portfolio als ein grünaffines Unternehmen. Mit Saftmarken aus Aserbaidschan, „die frei von künstlichen Zusatzstoffen, Süßungsmitteln, Konservierungsstoffen und Farben“ sind. Zur Holding gehört unter anderem grüne Energie mit Windkraftanlagen, Solar, Biogas and Hydropower und regionalen Teppichen.

Daher präsentiert das Çay House erfrischende Bio-Eistees der Geschmacksrichtungen „Granatapfel mit einem Ausbruch von Himbeeren, Granatapfel mit einem Spritzer Orange und Granatapfel
mit einem Schuss Erdbeere“.

Der Kaffe kommt nicht aus Aserbaidschan, sondern frisch geröstet aus Kreuzberg zu fünfzehn Euro das Kilo und setzt damit ein Gegenpart zu den Kaffeangeboten der Gastronomieketten-Wettbewerber der in der Friedrichstraße. Es gibt Afri Cola, Bluna, Staatlich Fachingen Mineralwasser. Die Tees und Säfte sind aus Aserbaidschan, der Region Gabala. Bekannte Tees aus Indien und China sind auch präsent.

Sechs gut gelaunte Mitarbeiter organisieren die Teestube und scheinen mehr motiviert als schräg gegenüber bei Einstein. Kein Wunder denke ich, denn auf Nachfragen bekomme ich heraus, dass sie zwei Euro die Stunde mehr verdienen als bei Einstein.

Der junge engagierte Chef hat die Gastronomie von der Pike auf in einer Hotelfachshule in Luxemburg gelernt und in Moskau und Paris Erfahrungen gesammelt.

Sein Anspruch ist „Alles vom Feinsten – Orientalisches Ambiente und orientalische Lebensmittel nach und mit europäischem Standard“ gemixt. Im Hintergrund dudeln keine Flötenklänge aus Arabien, sondern Lunge Musik und Jazz. Das Çay House Berlin ist das Deutsche „Flagship Store“ der Unternehmensgruppe.

Mir hat der Eistee ohne Zucker prima geschmeckt, obwohl ich ein Liebhaber übersüsster Tees bin, wie den „Tee Almenthe“ aus Marokko. Geplant ist aber Tee mit frischer Pfefferminze in Kürze anzubieten.

Das Ambiente erscheint mir noch ab der Gürtellinie aufwärts als ein wenig unfertig. (Ich darf so etwas sagen, ich war mal Gastronomie Innenarchitekt). Das kann man ohne großen Aufwand ratz butz ändern. Es gibt interessante Aserbaidschanische Maler aus Baku, die ihre Werke hier präsentieren könnten. Altay Sadigzadeh, Asmar Narimanbekova, Sabina Shikhlinskaya, Eldar Babazadeh, Rena Amrakhova, Eliyar Alimirzoyev, Museib Amirov, Naira Rustamova, Shamo Abasov haben in der Ausstellung „9+1“ in Berlin ausgestellt.

Die Sitzhocker draußen kamen mir vom Design ein wenig komisch vor, sind aber trotz fehlender Lehne weich und bequem. Die Tische sehen von den Propotionen ulkig aus. Sind aber clever. Sie haben im Kniebereich eine Ausbuchtung und so kann man den schmalen Platzbedarf vor dem Teehaus optimal nutzen. Die Tischplatten sind Mosaikarbeit und hygienischer als die Plastiktische der Konkurrenz. Innen sitzt man fürstlich auf Wildleder.

Gegessen hab ich nix. Habe nur gequasselt und die jungen hübschen Kolleginnen vom Service fotografiert. Das Essen werde ich aber sicher noch mal nach holen, ich bin neugierig, wie sich das Unternehmen weiter entwickelt.

© 27.07.2010, Richard Hebstreit

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